Sanierungsmaßnahmen an und in der Bockwindmühle Libehna,
im Ortsteil Libehna der Stadt Südliches Anhalt

[die Bockwindmühle Libehna im Internet: www.libehna.de]

Maßnahmebeschreibung:

Historische Windmühlen sind durch ihre exponierte Lage in der Landschaft dem Wetter besonders stark ausgesetzt und so muss regelmäßig und mit großer Sorgfalt daran gearbeitet werden, dass die oft jahrhundertealte Substanz für heutige und künftige Generationen erhalten bleibt. So ist es auch an unserer Bockwindmühle Libehna:

Seit der letzten Erneuerung der Dachhaut sind bereits über 30 Jahre ins Land gegangen. Die ansonsten bewährten Bitumendachschindeln – die den historischen Charakter der Mühle wahren - haben ihre Grenznutzungsdauer erreicht, sind rissig geworden und lassen an einigen Stellen das Regenwasser zunehmend in die Mühle rein tropfen.

Ein zweites Problem betrifft den sogenannten Großen Wellbalken, ein starkes Kantholz aus Eichenholz als oberer Abschluss der Windwand eingebaut. In diesen Balken ist das Katzensteinlager der Rutenwelle eingebettet und er trägt somit die ganze Last des Rutenkreuzes sowie die Rutenwelle und die Kammräder zum Antrieb der Mahltechnik in der Mühle. Es handelt sich um ein wichtiges, zentrales Bauteil in der Konstruktion der Mühle welches gleichzeitig durch seine Lage Wind und Wetter im besonderem ausgesetzt ist.

Dieser Balken ist in der Bockwindmühle Libehna schon seit vielen Jahren schadhaft und wurde zu DDR-Zeiten mit den damals unzulänglichen Mitteln und mit Hilfe eines gebrauchten Doppel-T-Trägers geschient. Damit war zunächst ein weiteres Einsinken der schweren Flügelwelle verhindert, aber durch den unsymmetrischen Einbau der Schiene zur Lasteinleitung hat sich die gesamte Aufhängung verdreht und ist nicht mehr sicher. Daher ist auch der Schaubetrieb der Mühle nur noch sehr eingeschränkt möglich. Es muss nun gehandelt werden!

Die geplante Maßnahme gliedert sich in 2 Lose:

  1. Dachdeckerarbeiten
  2. Zimmererarbeiten mit der Fachspezifik „Mühlenbau in der Denkmalpflege“

Zu 1. Dachdeckerarbeiten:

  • Entfernen der alten verschlossenen Dachhaut einschl. der schadhaften Brettschalung.
  • Entfernen bzw. Umarbeiten der unschönen und anfälligen knickartigen Wölbung in der Dachhaut für die „Presse“ (Bremse über dem großen Kammrad) aus DDR-Zeiten.
  • Einbringen der Windrispenkreuze auf beiden Seiten des Spitzdaches in traditioneller Ausführung, d. h. von der Außenseite her und in die Sparren eingearbeitet.
  • Aufbringen der neuen Brettschalung, wobei wie früher auf der „abgehenden Seite“ (die Nordseite) eine leichte Wölbung in Längsrichtung für die Presse eingearbeitet wird.
  • Eindecken mit denkmalgerechten Schindeln (Bitumenschindeln in Rechteckform)

Zu 2. Zimmererarbeiten / Mühlenbau

  • Demontage des Flügelkreuzes einschl. Bruststücke und seitlich lagern um den Großen Wellbalken erneuern zu können; durch die Demontage des Flügelkreuzes vereinfacht sich die Gerüststellung für die Dachdeckerarbeiten erheblich!
  • Anheben der Flügelwelle um ca. 15 cm auf die ursprüngliche Höhe.
  • Auswechseln des alten gebrochenen Wellbalkens in fachgerechter und traditioneller Ausführung einschl. Verschalung und Abdichtung der Wetterwand.
  • Nachjustieren der Mühlentechnik und der Transmission/Wiederanbringen Flügelkreuz.
  • Einbau und Auszirkeln der vorhandenen neuen Kämme im Kammrad, Stabilisierungen.

Durchführungszeitraum: Mai 2017 – September 2017

Finanzierung:

Gesamtkosten:33.513,26 €
Eigenanteil:11.335,58 €
Mittel des ELER und des Landes Sachsen-Anhalt:22.177,68 €

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