1244 | Erste urkundliche Erwähnung mit dem Namen "Frates de Radegiz" (Gebrüder von Radegast); der Name deutet auf die Besiedelung durch die Wenden hin (Kriegsgott der Wenden) |
1344 | In einer niederdeutschen Vertragsurkunde vom 10. Februar wird Radegast erwähnt; die Brüder von Pouch werden als Besitzer von Radegast erwähnt |
1469 | In einer Urkunde vom 11. April wird auf ein Gut an der Straße nach Zörbig verwiesen, das einen Wohnhof mit 300 Morgen Land und 5 Wiesen besaß. Außerdem gab es noch ein Freigut mit 100 Morgen Acker. Besitzer von Radegast wurden nun das Geschlecht "von Wulffen" genannt |
1475 | Erste Erwähnung des Damms durch den Fuhnesumpf |
1600 | Radegast geht in den Besitz des Herren "von Hoym" über |
1612 | Fürst Johann Georg I. kaufte als Lehnherr das Gut zurück; Radegast wurde fürstliches Amt |
1685 | Dammbau durch die Fuhneniederung zwischen Radegast und Zörbig und damit Ausbau zu einer wichtigen Handelsstraße zwischen Magdeburg und Leipzig! |
1688 | Fertigstellung des Dammes. Errichtung des "Theuren Christian" als Grenzstein zwischen den damaligen Ländern Anhalt-Dessau bzw. Sachsen am Fuhneübergang. Er ist auch heute noch eine Sehenswürdigkeit von Radegast |
1702 | Radegast wird Marktflecken. Erster Kirchenbau (wahrscheinlich mit vielen Baumängeln -> siehe 50 Jahre später) |
1717 | Der Gasthof "Prinz von Anhalt" wird erbaut |
1727 | Radegast erhält das Marktrecht und damit verbunden das Stadtrecht dank Fürst Leopold von Anhalt-Dessau |
1752 | Einsturz des Kirchenturmes, Neuaufbau noch im gleichen Jahr |
1780 | In Radegast gibt es einen Ortsrichter bzw. später einen Stadtrichter und 2 Gerichtsschöffen |
1786 | Der Radegaster Apotheker Ziervogel wird als Falschmünzer verhaftet |
1849 | Nach der Gemeindeordnung vom 24. Februar erhielt Radegast das Stadtrecht |
1859 | Der Apotheker H. Kahleyß gründet eine Likörfabrik |
1860 | Gründung der Zuckerfabrik Radegast (teilweise mit 120 Beschäftigten) |
1865/66 | Neubau der Schule mit 3 Schulzimmern sowie Lehrerwohnungen an der Ecke Köthener Straße/Cösitzer Straße |
1867 | Radegast hat 107 Häuser, 885 Einwohner, davon 33 jüdische Einwohner |
1873 | Gründung der freiwilligen Feuerwehr Radegast |
1874 | Neuaufbau des Kirchenschiffes; der 1752 errichtete Kirchenturm wurde erheblich aufgestockt |
1897 | Einweihung der Kleinbahnstrecke Dessau - Kochstedt - Quellendorf - Köthen - Radegast - Zörbig. Die "Cöthener Kleinbahn" verfügt über 2 dreiachsige und 2 zweiachsige Lokomotiven |
1910 | Ausbau der Eisenbahnstrecke Radegast - Zörbig als gemischtspurige Strecke |
1911 | Gründung des Fußballvereins "Britania" Radegast |
1919 | Gründung des Gartenvereins in Radegast |
1925 | Radegast hat 911 Einwohner. Die Stadt kauft das Haus in der Franzstraße 64 und richtet hier das Rathaus ein (heute Marktplatz 1) |
1930 | Abbruch der Zuckerfabrik |
1934 | Schulneubau in der Bahnhofstraße (Einweihung im Jahre 1935) |
1939 | Einstellung des Personenverkehrs auf allen Kleinbahnstrecken; nur noch Güterverkehr zwischen radegast und Zörbig |
1945 | Einstellung des Kleinbahnbetriebes am 21. März 10 Uhr auf Befehl der sowjetischen Reparationskommission |
1946 | Gründung des VdgB/BHG auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik |
1953 | Einführung des 10-Klassenunterrichts in der Radegaster Schule. Beginn der Pferdezucht auf der Domäne |
1975 | Das Sportlerheim wird erbaut |
1976 | Die Likörfabrik "Kalcora", fast 120 Jahren in Familienbesitz, wird verstaatlicht |
1991 | Gründung des Landesgestüts Sachsen-Anhalt |
1996 | Baubeginn an der Umgehungsstraße. Schließung des landeseigenen Gestüts in Radegast. Protestkundgebung der Radegaster Bürger gegen die Schließung des Gestüts |
1998 | Außenstelle des Gymnasiums Köthen stellt im Schuljahr 1998/99 den Schulbetrieb in Radegast ein |
1999 | Schließung der Radegaster Post. Das Gestüt wird privatisiert und geht an die Gebrüder Vogel über |
2000 | Nach mehrjährigen Sanierungsarbeiten der Kirche erläuten am 1.Oktober zum ersten Mal wieder die Kirchenglocken |